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Lauter Applaus für Musiker

Chor Cantamus singt die Schöpfung in der Stadthalle

Lauter Applaus für Musiker

Stehende Ovationen nach einem gelungenen Konzert sind für die Sänger des Chores Cantamus nichts Ungewöhnliches, waren aber auch dieses Mal hart erarbeitet und wohlverdient. Unter dem Dirigat ihres Chorleiters Ben Köster sang der Chor in der Stadthalle Meinerzhagen das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn.

Die Instrumentalmusik übernahm das Orchester „Neues Bach-Collegium NRW“, mit dem der Chor Cantamus bereits beim Weihnachtsoratorium zusammengearbeitet hatte. Die drei Solisten, allesamt junge Sänger am Anfang ihrer Karriere, sangen dabei die Partien der Erzengel Gabriel, Raphael und Uriel sowie zum Schluss die Rollen von Adam und Eva. Dem Chor aber blieb der Lobpreis Gottes vorbehalten.

An sechs Tagen schuf Gott Himmel und Erde, am siebten Tag ruhte er, so steht es in der Bibel. Joseph Haydn wählte für sein Oratorium eine freie Übersetzung von John Miltons „Paradise lost“, der eng an den biblischen Bericht anknüpft. Der Komponist setzte die Schöpfungsgeschichte mit seiner Musik in Töne um; bildlichen Ausdruck gaben ihr Grundschulkinder aus Kierspe und Meinerzhagen (wir berichteten).

Diese Bilder wurden während des Konzerts thematisch passend nacheinander auf eine Leinwand projiziert. Im Großformat trugen sie bei zum künstlerischen Gesamterlebnis und waren, nach Meinung vieler Zuhörer, das „Tüpfelchen auf dem I“ bei diesem Konzert.

Als Oratorium bezeichnet man in der Musik die dramatische Vertonung eines meist religiösen Textes. Die erzählenden Abschnitte, die die einzelnen Schritte der Schöpfungsgeschichte zitieren, gaben die Solisten im Rezitativ wieder – teils solo, teils von Celli oder vom Dirigenten am Cembalo begleitet.

Das Chaos, das zu Beginn des ersten Tages auf der Erde herrscht, wurde auf diese Weise vom Erzengel Raphael (Konstantin Paganetti, Bariton) geschildert, nacheinander stimmten Orchester und Chor ein und Erzengel Uriel (Ian Spinetti, Tenor) beendete die Sequenz mit einem kräftigen Forte: „Und Gott sah das Licht, dass es gut war.“

Tag für Tag erzählte die Musik den Fortgang der Schöpfung. Der siebte Tag blieb der hymnischen Betrachtung gewidmet und dem ersten Auftritt von Adam und Eva. Letztere wurde von Sopranistin Valerie Haunz gesungen, die auch den Part des Gabriel übernommen hatte. Dass das Glück der beiden nicht andauern würde, deutete Uriel im letzten Rezitativ an. Wie die Geschichte ausging, dürfte allen Zuhörern bekannt gewesen sein. Die waren sehr zahlreich erschienen. Rund 300 Karten seien verkauft worden, hieß es aus dem Chor, viele davon an der Abendkasse. Offensichtlich hatten viele Musikfreunde sich spontan zum Konzertbesuch entschieden.




ℹ️ Quelle: Dienstag, 17. September 2024, Meinerzhagener Zeitung / Meinerzhagen, von: BIRGITTA NEGEL-TÄUBER

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