Cantamus-Chor bereitet „fulminantes Klangerlebnis“ vor
„Gloria“. Erst piano, dann forte. Ben Köster schlägt mit links die Töne am Klavier an, am anderen Arm hängen mehr als zwei Dutzend Augenpaare – der Cantamus-Chor singt sich ein.
Von Rüdiger Kahlke, 03.05.2023
Mittwochabend: Probe im Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen. Erst die Herren. Ab 20 Uhr füllen die Damen die Reihen auf. Kollegiale, freundliche Begrüßung, dann geht es los. Die beiden Auftritte rücken näher. Am 6. Mai stehen in der Stadthalle Meinerzhagen Puccinis „Messa di Gloria“ und Mendelssohn-Bartholdys Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit“ sowie seine Streichersymphonie Nr. 10 in h-Moll auf dem Programm.
Einen Tag später präsentiert der Chor das gleiche Programm in der Plettenberger Christuskirche. Der Kiersper Chor, der sich mit sakraler Chormusik einen Namen in der Region gemacht hat, bietet damit zwei Highlights der Vokalmusik.
Proben laufen seit einem Jahr
Seit einem Jahr laufen die Proben für die Aufführungen. Dirigent Ben Köster hatte die Werke vorgeschlagen. Die Sängerinnen und Sänger konnten sich damit anfreunden. „Beim Hineinhören in die Werke flammte sofort eine ehrfürchtige Begeisterung auf“, schildert Vorsitzende Verena Welschof die Reaktionen. Die Konzertbesucher erwarte ein „fulminantes Klangerlebnis“, verspricht sie.
Corona hat wie so vielen im Kulturbereich auch dem Chor zugesetzt. Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Zuwendungen von Sponsoren fließen deutlich verhaltener. „Die Finanzierung wird immer schwieriger“, so Verena Welschof. Mit einem Zuschuss aus dem IMPULS-Förderprogramm des Bundes konnte das Konzert realisiert werden. Damit soll Ensembles im ländlichen Raum nach Corona ein Neustart ermöglicht werden. „Kulturelles Engagement auf Vereinsebene wurde belohnt“, bilanziert Verena Welschof nach der mühsamen Antragstellung.
Der Aufwand für die beiden Auftritte ist erheblich. Neben Chorleiter und Notenmaterial fallen auch Kosten für Orchester und Solisten an. Cantamus wird begleitet vom „Neuen Rheinischen Kammerorchester Köln“. Zudem wirken Agnes Lipka (Sopran), Maximilian Fieth (Tenor) und Vincent Rendenbach (Bass) als Solisten mit.
„Oper in der Kirche“
Ein großes Aufgebot. Immerhin geht es „um eine Oper in der Kirche“, schwärmt Ben Köster. Die Messa di Gloria zeuge „von einer unglaublichen Musikalität“. Mendelssohns „Wie der Hirsch schreit“ zähle zu den repräsentativsten Chor-symphonischen Werken der Romantik. „Die Themen laden nur so zum Schwelgen ein“, merkt man dem Dirigenten die Begeisterung an, der beide Werke zu seinen Lieblingsstücken für Chor und Orchester zählt. Musikfreunde können den Genuss teilen.
Konzerte gibt es am Samstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr in der Stadthalle Meinerzhagen und
am Sonntag, 7. Mai um 17 Uhr in der Christuskirche in Plettenberg.
Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Schmitz (Meinerzhagen), der Buchhandlung Timpe (Kierspe) und der Christlichen Bücherstube in Plettenberg sowie bei Chormitgliedern.
Preise: 20 Euro im Vorverkauf, Abendkasse 25 Euro. Studenten und Auszubildende zahlen jeweils 10 Euro.